Orchideen

Düngung – Weniger ist mehr
Orchideen sind wahre Hungerkünstler, denn in den Baumkronen der Urwaldbäume bekommen sie zwar mehr Licht als am Boden, aber das Nährstoffangebot ist hier sehr bescheiden. Sie tun also keiner Orchidee einen Gefallen, wenn sie sie einmal in der Woche kräftig düngen.
Die Wurzeln sind sehr salzempfindlich und sterben bei zu hohen Düngergaben ab. Für die Düngung gilt eine einfache Regel: Wächst an der Orchidee ein neues Blatt oder ein Trieb, sollte mit speziellen Orchideendünger gedüngt werden. Wächst die Orchidee nicht, kann auf die Düngung verzichtet werden. Da die meisten Orchideen vom Frühling bis zum Herbst im Wachstum sind, sollte in dieser Zeit alle 2 - 4 Wochen gedüngt werden. Auf jeden Fall ist zwischen den Düngergaben immer mit reinem Wasser zu gießen, um Salzreste auszuspülen. Im Winter sind die Düngergaben stark zu reduzieren.
Orchideendünger sind von ihrer Nährstoffzusammensetzung speziell auf die Bedürfnisse dieser Pflanzen zugeschnitten und sind stärker verdünnt als andere Dünger. Nie sollte die auf der Packung angegebene Konzentration überschritten werden.


Wasser und Gießen
Gießwasser für Orchideen sollte möglichst salzarm sein und wenig Härte enthalten. Deshalb eignet sich sauberes Regenwasser am besten. Leider ist dies in der Stadt schwer zu besorgen. Die robusten Orchideen-Hybriden (Kreuzungen) wie sie für Anfänger geeignet sind, vertragen meist auch normales, eventuell abgestandenes Leitungswasser.
In erster Linie hängt der Erfolg mit Orchideen vom richtigen Gießen ab. Nur wenige Pflanzen vertrocknen, 90% aller Zimmerpflanzen sterben jedoch den „Tod durch ertränken“. Orchideenwurzeln sind sehr empfindlich gegen stauende Nässe. Gießen sie also mit Bedacht. Die Orchideen dürfen also zwischen jeder Wassergabe fast austrocknen. Wenn gegossen wird, sollte dies stark erfolgen. Das überschüssige Wasser muss unten aus dem Topf herauslaufen.
Stellt man die Pflanze in einen Übertopf, sollte man eine 2-3 cm dicke Schicht Blähton oder Kiesel auf den Grund des Übertopfes legen. Aus dem Topf fließendes Wasser wird so von dieser Schicht aufgenommen. Auf keinen Fall darf die Pflanze im Wasser stehen, sonst ist Fäulnis vorprogrammiert.
Orchideen wachsen nicht in normaler Blumenerde.
Die meisten Orchideen wachsen in ihrer Heimat auf Bäumen. Die Wurzeln der Orchideen nehmen einen Teil der benötigten Nährstoffe aus der Luft und dem Regenwasser auf. Sie stecken also nicht, wie bei den meisten anderen Pflanzen in der Erde, sondern hängen zum Teil frei in die Umgebung. Werden sie mit Erde abgedeckt, so verfaulen sie innerhalb von wenigen Wochen. Um die Wurzeln in unseren Wohnzimmern feucht zu halten, ohne sie von der Luft abzuschnüren, gibt es spezielle Orchideen-Substrate. Wenn sie eine Orchidee kaufen, befindet sich diese bereits in einem solchen Substrat. 


Licht und Sonne
Orchideen mögen im Allgemeinen weder pralle Sonne noch dunkle Standorte. Be¬decktes Licht ist ihnen im Sommer am zu¬träglichsten, von Oktober bis März sollte jeder Schatten jedoch vermieden werden.
Da Orchideen langsam wachsen, hätten sie in den Tropen als Bodenpflanzen meist keine Chance, sie würden anderen, schnell wachsenden Pflanzen unterliegen. Daher leben sie dort überwiegend als Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) auf Bäumen oder Sträuchern. Im Allgemeinen reicht das Licht im Zimmer, in Fensternähe, für die Ansprüche der Orchideen aus.
Arten mit eher geringen Lichtansprüchen sind Phalaenopsis (Malaienblume) und Frauenschuh.


Luftfeuchte: Wann ist es zu trocken?
Standort Fensterbank: Da unter den Fensterbänken meist die Heizkörper angebracht sind, stehen Orchideen im Winter meist zu trocken. Am besten tolerieren Phalaenopsis solche Standorte. Hohe Luftfeuchtigkeit in unmittelbarer Nähe der Orchideen ist erwünscht. Zwar lassen sich keine allgemein gültigen Luftfeuchtigkeitswerte für Orchideen nennen, doch sollte man im Zimmer 55 – 85% Luftfeuchte anstreben.
Zur Verbesserung der Luftfeuchte kann man sogenannte Fensterschalen verwenden. Das sind flache, mit Bims, Lava oder Blähton gefüllte Schalen. Sie werden mit Wasser gefüllt. Über die große Oberfläche der Materialien kann das Wasser gut verdunsten.
Dadurch lassen sich um fast 30% höhere Luftfeuchtigkeitswerte im unmittelbaren Bereich der Pflanzen erreichen. Zusätzlich wird überschüssiges Gießwasser aufgefangen.


Wie oft soll umgepflanzt werden?
Auch hier gibt es bei der Vielzahl der Orchideen keine absoluten Regeln.
Allgemein kann man sagen, dass es etwa alle 2 – 3 Jahre notwendig ist, wenn:
- die Pflanze weit über den Topfrand gewachsen ist
- der Topf eine Weiterentwicklung begrenzt
- der Pflanzstoff sich zersetzt und vererdet
- die Pflanze lose im Topf steht
- die Pflanze einen kranken Eindruck macht
als Pflanzstoff sollte unser spezielles Orchideensubstrat verwendet werden.
Viele im Handel erhältlichen Orchideenerden sind aufgrund der zu feinen Struktur ungeeignet.


Ruhepause
Viele Orchideen, außer Phalaenopsis, durchleben im Laufe eines Jahres eine Ruhepause in der sie weder blühen noch wachsen. Diese Ruhephase endet mit der Bildung einer Blüte oder eines Neutriebs. In dieser Ruhephase sollte nur sehr wenig gegossen werden. Die Temperatur muss deutlich niedriger liegen als in der Zeit des Wachstums. Das Düngen ist ganz einzustellen. Meist fällt diese Ruhepause mit dem Winter zusammen. Gönnt man der Orchidee diese Ruhephase nicht, so bilden sich zwar viele Blätter aus, auf Blüten wird man jedoch vergebens warten.